Jodeln auf arabisch? Mit «FriendShip» wandelt der irisch-schweizerische Pianist und Komponist John Wolf Brennan lustvoll zwischen den Genres: Von klassischer Kammermusik über Jazz über Folk bis Pop ist alles dabei. Gleichzeitig führt er seine beiden Ensembles Pago Libre und Sooon zusammen. Sängerin Sonja Morgenegg glänzt mit jener magischen Sogkraft, die auch ihre Jodler und Schamanengesänge evozieren. Marcel Zimmermanns singende Violine sorgt ebenso für swingende Tanzbarkeit wie Brennans perlendes Piano, Rätus Flischs virtuoser Kontrabass, Arkady Shilklopers melancholisches Horn-Fundament und Tony Majdalanis behutsame Schlagzeug-Begleitung. Aus Stücken wie «ArabesGuggisbärg», «Höhefüür» oder «Sarabande» brechen archaisch-schamanische Rituale einer Anderswelt hervor, die einen Bogen von den keltisch-helvetischen Alpen über asiatische Steppenlandschaften bis in den Orient schlagen. Der ikonische Postauto-Dreiklang erfährt in «Tü-da-do» 49 Variationen, das Rigilied erklingt in der Urversion von 1832; John Lennon trifft auf 007 James Bond («Goldfinger» in Andermatt!). Die «NZZ am Sonntag» zeichnete das neue Album gleich mit 5 Sternen aus und erfand einen neuen Begriff für diese innovative Synthese aus Kammermusik und Rock: Kammerrock.