Mo, 14. Oktober 2024
Aktuelle Strassenberichte, Befahrbarkeit Passstrassen, Informationen über Passregionen aus erster Hand.
Faszination AlpenpässePionierleistungen wurden hier schon vor über hundert Jahren erbracht – das Gotthardtunneldorf.
Gotthard – ein Mythos, eine Legende. Göschenen liegt auf 1111 m ü. M. Insgesamt 432 EinwohnerInnen leben im Gotthardtunneldorf. An diesem geschichtsträchtigen Ort entwickelte sich die beschwerliche Reise nach Süden zur europäischen Alpentransversale.
Göschenen bietet aber nicht nur Tunnel- und Eisenbahngeschichte hautnah, sondern auch die idyllische Göscheneralp ist einen Besuch wert. Wanderwege vernetzen die starke Berglandschaft, der Stausee und die Staumauer bieten Natur und Ingenieurskunst. Im Winter bezaubert die verschneite Landschaft, die auf Skitouren erkundet werden kann.
Dank mutigen Pionieren wurde die Schöllenenschlucht und der Gotthardpass befahrbar bis hin zum Gotthardtunnel, der die Reise nochmals erleichterte und verkürzte. Diese Nord-Süd-Verbindung ist nicht nur für die Schweiz von grosser Bedeutung, sondern auch für Europa.
1882 wurde der damals längste Tunnel der Welt, der Gotthardtunnel eröffnet. Der Rundgang Gotthardtunneldorf Göschenen beleuchtet heute die Geschichte rund um diese Pionierleistung und führt durch das nur wenigen Personen bekannte Dorf. Göschenen existiert aber schon seit früheren Zeiten. Erstmals wurde das Dorf 1290 urkundlich genannt. Nur ein Jahr vor dem Rütlischwur, mit dem im Norden des Kantons Uri die Schweizerische Eidgenossenschaft gegründet worden war.
Durch die strategische Lage als Durchgang zum Gotthardpass, kamen viele Händler, Söldner und Reisende durch das Dorf. Die Zollbrücke ist ein letzter Zeuge aus der Säumerzeit. Dort wurden bis ins 19. Jahrhundert Zölle für die Durchfahrt erhoben. Das Posthorn erklang während der Ära der Postkutschen regelmässig und passierte ebenfalls Göschenen, um die Reise in der Schöllenen in Richtung Andermatt, Hospental und dem Gotthardpass fortzusetzen. Sogar der Teufel hat seine Spuren hinterlassen: den Teufelsstein, der sich mit der Fahne der Schweiz und derjenigen des Kantons Uri geschmückt am Dorfrand erhebt. Der Sage nach wollte der Teufel die in der Schöllenen errichtete Brücke (Teufelsbrücke) zerstören, nachdem die Urschner ihn überlistet hatten. Es gelang ihm aber nicht, da eine aufmerksame ältere Dame ein Kreuz in den Felsbrocken ritzte mit dem der Teufel die Brücke zerstören wollte. Er verfehlte das Bauwerk und der Stein landete im Tal.