Zum Jubiläum wird ein Bogen von der Klassik in die Gegenwart gespannt: Es jubilieren Friedrich T. Fröhlich sowie Helena Winkelman. Unter den Gratulanten: Mozart & Beethoven. Am Klavier: Teo Gheorghiu.
Über das Programm:
Es ist ja völlig klar: Musik besteht aus Tönen. Im Zentrum dieses Konzerts steht der geläufigste und vielleicht auch banalste – das C, zentrale Taste jeder Klaviatur sowie natürlicher Grenzpunkt unserer Tonskala (C2–c5). C-Dur wird oft als eine Tonart der Heiterkeit, Klarheit, Leichtigkeit und Universalität wahrgenommen und mit Freude, Glück und Optimismus assoziiert. So ist es nicht verwunderlich, dass Mozarts wohl beliebteste und bekannteste Sinfonie in C-Dur nachträglich den Beinamen «Jupiter-Sinfonie» erhielt: einerseits aufgrund der majestätischen Aura und Pracht der Musik, andererseits durch die Tatsache, dass es sich bei dieser Sinfonie um Mozarts letztes Werk dieser Gattung handelt. Die Musikgeschichtsschreibung er- oder ver-klärte dieses Werk zum krönenden Abschluss der Mozartschen Sinfonik und sprach ihm göttliche Vollkommenheit zu – sein Werk: strahlend und lichtdurchflutet.
Auch Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 endet in heiterem C-Dur, doch die vorherrschende Tonart des Werks ist c-Moll, das oft mit einer ernsten und düsteren Stimmung in Verbindung gebracht wird. Dies verleiht der Musik eine von Trauer, Nachdenklichkeit und dramatischer Intensität geprägte Atmosphäre, die dennoch Kraft und Stärke ausstrahlt. Vorbild für die Wahl dieser dem strahlenden C-Dur entgegengesetzten Tonart könnte Mozart gewesen sein, dessen von Beethoven sehr geschätztes Klavierkonzert KV 491 ebenfalls in c-Moll steht.
Inspiriert von der Vorstellung, dass Bäume untereinander kommunizieren können, hat Helena Winkelman mit «Tree Talk» Musik geschaffen, die das Verhältnis dieser Pflanzen zu der sie umgebenden Natur musikalisch festzuhalten versucht: Wie sich der Baum dem Verlauf der Jahreszeiten ausgesetzt sieht, verändern sich in Winkelmans Stück im Spiel mit Obertönen Klangfarben und Bewegungen. Die Solocelli fächern mit ihren leer gespielten Saiten gleichsam den harmonischen Raum auf: Eine Grundtonart ist nicht festzumachen, jedoch ein stetes Changieren des Klangs.
Hingegen stellt die Ouvertüre zu Konrad Adolf Dyhrns Tragödie «Konradin» des Komponisten Friedrich Theodor Fröhlich erneut c-Moll ins Zentrum und zeigt im Zusammenspiel mit den anderen Werken die Vielfalt und Ausdrucksstärke von Musik. Ausgehend vom Grundton C entfalten sich musikalische Räume, die vielfältigste Gefühle auszulösen in der Lage sind: Von melancholischer Traurigkeit zu strahlendem Glück.
Programm:
Friedrich Theodor Fröhlich
Ouvertüre zu Dyhrns «Konradin»
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier Nr. 3 c-Moll op. 37
Helena Winkelman
«Tree Talk» für 2 Celli und Streichorchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 («Jupiter»)