«Cellos on the Rocks» heisst das Motto des Konzerts, wenn acht Cellist*innen des Swiss Orchestra loslegen und die Andermatt Konzerthalle mit ihren Klängen durchwirbeln.
Über das Programm:
Schnecke, Wirbel, Sattel, Hals, Griffbrett, Schallloch, Steg, Saitenhalter, Decke, Zarge, Boden und Stachel sind wichtige Bestandteile eines Cellos – nicht zu vergessen die vier Saiten, leergestrichen auf C, G, d und a gestimmt mit einer Tonhöhe zwischen 65,48 und 221 Hertz, die mit einem rosshaarbespannten Bogen in Schwingung versetzt werden. Ähnlich wie die Geige hat das Cello aufgrund seiner komplizierten Resonanzeigenschaften einen unregelmässigen Teiltonaufbau sowie ausgeprägte Formantgebiete, wobei Formant in der musikalischen Akustik einen Bereich im Klangspektrum bezeichnet, in dem sich unabhängig von der Tonhöhe Schallenergie konzentriert.
Auf diesen physikalisch-technischen Eigenschaften beruht der dem Cello oft zugeschriebene kantable – also gesanglich anmutende – Klangcharakter, für den das Instrument geliebt wird: Das Cello vermag es, mit seiner warmen und tiefen Stimme die Seele zu berühren und durch seine sanft-fliessende Tongebung die Herzen der Zuhörer*innen zu erobern. Sein mitunter schwüler Klang steht für Anmutung und Stolz – nicht zufällig liess Camille Saint-Saëns den Schwan in seinem «Karneval der Tiere» durch das Cello verkörpern und schuf dem Instrument damit ein Denkmal. Dass das für seine Schönheit, Ausdruckskraft und Vielseitigkeit bekannte Cello mehr kann als sanft über einen Teich zu gleiten, zeigt das Konzert mit den acht Cellist*innen des Swiss Orchestra.
So ruft Giovanni Sollima mit seinem Werk «Violoncelles, vibrez!» dazu auf: Celli, vibriert! Und wie schön und virtuos und intensiv sie in diesem einsätzigen Stück schwingen: zunächst ganz innerlich und leise, auf einen fulminanten Höhepunkt zusteuernd, um schliesslich ganz allmählich wieder zu verstummen.
Nicht nur Sollima greift in seiner Komposition Jazzelemente auf, auch der argentinische Tangogrossmeister Astor Piazzolla lässt in seinen «Vier Jahreszeiten von Buenos Aires» Einflüsse von Jazz, Barockmusik und Tango verschmelzen und zaubert ein faszinierendes Stadt-klang-bild im Wechsel der Jahreszeiten auf die hörenden Ohren: Buenos Aires zwischen Ruhe, Erregtheit, flirrender Hitze, Vergänglichkeit und Melancholie.
Ausserdem auf dem Programm stehen Fabian Müllers «Schweizer Suite», in der er verschiedene Volkslieder aufgreift, und ein Arrangement der Musik aus dem James-Bond-Film «Casino Royale».
Programm:
Fabian Müller
«Swiss Suite» für 5 Celli
Giovanni Sollima
«Violoncelles, vibrez!» für 8 Celli
David Arnold
«Casino Royale» (James Bond) für 8 Celli (arr. James Barralet)
Astor Piazzolla
«Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires» (arr. James Barralet)
Swiss Orchestra Soloists
The Swiss Orchestra Cellists:
Joachim Müller-Crépon
Gunta Abele
Sarah Weilenmann
Samuel Justitz
Matyas Major
Daniela Roos-Hunziker
Alina Müller
Julia Caro Trigo