regina furger

sommerstory gurtnellen

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«Ich bin ein Glückskind».

multitalent

Einen fünf minütigen Fussmarsch von der Bergheimatschule entfernt, im «Holderi», ist Regina (29) zusammen mit fünf Geschwistern wohlbehütet auf dem elterlichen Bauernbetrieb aufgewachsen. «Im Paradies auf Erden», wie sie es beschreibt. Wer sich hier umschaut, kann kaum widersprechen: Urtümliche Landschaft, Blumenwiesen und die imposante «Windgälle» direkt vor der Haustür. Ein Ort, um sich zu entfalten und sich zu erden, was sich in der herzlichen Atmosphäre der Schule widerspiegelt.

 


kreativer werdegang

Der Wunsch, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen, veranlasste Regina dazu, eine Ausbildung als Bekleidungsgestalterin zu absolvieren. «Ich hatte jedoch bald das Gefühl, in einer brotlosen Branche gelandet zu sein. Zudem plagte mich zusehends das Fernweh». So zog es Regina vom kleinen beschaulichen Gurtnellen in die weite Welt hinaus. «Ich habe wirklich überlegt, in Neuseeland zu bleiben. Den passenden Ort dazu aber irgendwie doch nicht gefunden».

 

Mit grosser Freude stellte Regina 2016 fest, dass die Bäuerinnenschule wieder ihren Betrieb aufnahm. Sie bewarb sich um eine Stelle als Lehrerin für textiles Gestalten und fand sich kurze Zeit später zwischen Nähmaschine, Nadel und Faden wieder. Drei Jahre später absolvierte sie die Bäuerinnenschule an diesem Ort selber, und schlüpfte kurze Zeit später die Rolle der Ausbildnerin. Plötzlich bot sich die Chance, die Schulleitung der Bergheimatschule zu übernehmen. Soll ich oder soll ich nicht? Diese Stellenanzeige sorgte bei der heimatverbundenen Gurtnellerin für eine Achterbahn der Gefühle.

 

«Hier ist ein Ort für Zeit und Raum»

Regina brennt dafür, etwas auf die Beine zu stellen. Ihren Studentinnen möchte sie eigene Werte wie Dankbarkeit und Wertschätzung mit auf den Weg geben. Gleichzeitig lässt sie sich von ihnen inspirieren. «Mein Ziel ist, dieses Haus mit Geschichten zu füllen, und ich lebe die Philosophie, dass sich hier Menschen treffen, welche sich als Teil eines grossen Ganzen sehen und sorgfältig mit Natur und Umwelt umgehen».

 


in gurtnellen zuhause

Ein bisschen eigensinnig seien die Gurtneller schon, meint Regina. Im selben Zug auch sehr hilfsbereite und «gschaffigi» Leute. «Hier leben zu können, ist ein Erlebnis». Die Aussage überrascht nicht. Man findet Regina entweder beim Wildheuen in den Gurtneller Bergen oder in ihrem eigenen Atelier im Dorf, in welchem sie Maschinenstickereien kreiert. Als begeisterte Natur- und Tierliebhaberin wird sie in naher Zukunft noch Hobby-Imkerin und freut sich darauf, sich einer Bienenweide zu widmen. Ihr grösster Wunsch für die Zukunft? «In Gurtnellen eine Familie gründen und vielleicht mein Elternhaus übernehmen». Doch wer weiss, was passiert, wenn Neuseeland ruft? Alles kann, nichts muss...

 


die bergheimatschule

Ein über 400 Jahre altes Susthaus, welches in früheren Zeiten den Gotthardsäumern als Herberge gedient hat, steht heute noch am Fusse des Geissbergs und strahlt seinen ursprünglichen Charme aus. Seit 2016 besuchen von Januar bis Juni wieder junge Bergbäuerinnen und andere Interessierte die Schule im Grosshus. Hier lernt man unter anderem Sauerkraut oder Konfitüre einzukochen, kreiert eigene Kleidungsstücke und schliesst garantiert Freundschaften fürs Leben.

Von Juli bis Dezember steht die Bergheimatschule als Gruppenunterkunft und Seminarhaus zur Verfügung. Regina hat jede Menge Ideen, wie dieser besondere Ort mit Geschichten gefüllt werden kann. Man darf gespannt sein…

 


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